Verfasst von: andyvetterli | Dezember 31, 2010

Busse ist süss

Busse ist süß. Kennen Sie dieses Sprichwort? Ich nicht. Ich kenne nur das andere: Rache ist süß. Muss wohl so sein, denn wie oft wollen wir uns rächen und tun es auch. Wir rächen uns mit eisigem Schweigen, weil unser Ehepartner nicht tat, was er hätte tun sollen. Wir rächen uns an unserem Arbeitgeber, indem wir ihm nicht das geben, was er von uns fordert. Wir rächen uns an unseren Eltern, indem wir das tun, von dem wir wissen, dass es sie schmerzt. Wir rächen uns an unseren Kindern, indem wir überzogene Strafen verordnen, sie mit Verachtung strafen oder sie ihrem Schicksal überlassen mit den Gedanken: „Du wirst schon sehen …“. Wir rächen uns an Gott, indem wir ihm unsere Aufmerksamkeit verweigern. Wir rächen uns an der Gemeinde, indem wir die Gottesdienste nicht mehr besuchen. Es gibt viele Formen der Rache. Die meisten sind leise. Unter Christen zumindest.
Nun möchte ich diesem alten ein neues Sprichwort entgegen halten: „Busse ist süß“. Ein Theologe aus dem siebzehnten Jahrhundert sagte einmal: „Busse und Glaube sind die beiden Flügel, mit denen wir zum Himmel fliegen“. Ein wunderbares Bild. Beide Flügel sind notwendig. Beide Flügel müssen gleichzeitig schlagen. Sie sind voneinander abhängig. Ohne Glauben gibt es keine Busse und ohne Busse gibt es keinen Glauben.
James I. Packer, ein bekannter englischer Theologe, beschreibt Busse mit den folgenden Worten: „Busse ist die bedauernde Reue über die Unehre, die man dem Gott bereitet hat, den man … [liebt] und dem man dienen möchte“. Busse tun ist darum Beziehungsarbeit. Sie hat in erster Linie mit der Beziehung zu Gott zu tun. Weil wir unser ganzes Leben „Coram Deo“ – vor dem Angesicht Gottes – leben, steht alles, was wir denken, fühlen, wollen, tun und reden in direkter Beziehung zu Gott. Darum betet der König David zu Gott: „Gegen dich allein habe ich gesündigt“, selbst wenn er durch seine Sünde Menschen geschadet hat.
Busse ist aber nicht Selbstzweck, (tue Busse, dann geht es dir wieder besser), sondern hat ihren Zweck darin, dass Sie das ausräumt, was sich zwischen uns und unseren Gott und andere Menschen gestellt hat. Busse hat die Wiederherstellung einer „süßen“ Beziehung zum Ziel. Denn das sollte unsere Beziehung zu Gott sein; süß. Busse nennt das beim Namen, was zu einem Ersatzgott geworden ist, uns von Gott weg in eine Sackgasse geführt hat. Darum kann man Busse auch als Umkehr bezeichnen. Die Frucht der Busse wird uns ebenfalls genannt: Freude an Jesus Christus, Freude im Himmel, Freude der Geschwister.
Busse sollte deshalb nicht eine selten kostbare Blume wie das Edelweiß sein, sondern sie sollte das Gänseblümchen auf der Wiese des Glaubens sein; überall zu finden. Busse sollte nicht wie die alte chinesische Vase im historischen Museum behandelt werden, sondern wie das Trinkglas zum täglichen Gebrauch. Sie wird dadurch nicht wertlos. Jenseits von Eden ist auch die fromme Seele fähig, täglich mehrere Male von Gott ab zu irren. Wenn auch nur in kleinen Dingen. Doch kleine Füchse verderben den Weinberg. Darum sollten wir schnell bereit sein, Busse zu tun. Es sollte für uns so natürlich sein wie das atmen und das glauben; den zweiten Flügel.
Manche Christen meinen, Busse sei bitter und darum möglichst zu vermeiden oder nur in ganz schlimmen Fällen anzuwenden. Sie verdrängen darum auch ihre kleinen Sünden gerne (ihre falschen Begehren) statt sie zu bekennen. Andere tun nie Busse um den Eindruck zu vermitteln, sie sündigen selten bis nie! Entfremdung von Gott und dem Nächsten ist in beiden Fällen vorprogrammiert.
Als Martin Luther in der ersten seiner 95 Thesen schrieb, dass das ganze Leben des Christen eine Busse sein sollte, meinte er genau dies: „Busse ist süß!“ Wir sollten schnell dazu bereit sein, Sünde zu bekennen, denn je schneller wir das tun, desto schneller ist unsere Beziehung zu Gott und unserem Nächsten wieder hergestellt und stellt sich die Frucht der Busse ein: Freude an Jesus Christus, Freude im Himmel, Freude der Geschwister an uns.
Sind wir enttäuscht von unseren Ehepartnern, unseren Arbeitgebern, unserer Gemeinde, unseren Kindern, Eltern oder Freunden? Haben sie uns Unrecht getan? Denken wir daran: „Busse ist süß“. Das heißt praktisch: „Herr, du siehst, wie gerade jetzt Rachegedanken aus meinem selbstgerechten Herzen hervorbrechen. Du siehst, wie mein Fleisch rebelliert. Herr, vergib mir, wo ich von dir abgeirrt bin und vergessen habe, dass du für mich eintrittst, mein Anwalt bist. Zeige mir, wie ich anstatt mit Hass und Rache mit Wahrheit und Liebe reagieren kann. Vergib mir meine Selbstbezogenheit und gib mir die Kraft, diesen Konflikt auf deine Weise zu lösen, damit du in mir verherrlicht wirst“. Das ist das Wesen der Busse, der süssen Busse.

Verfasst von: andyvetterli | September 16, 2010

Tod durch einen Base-Jump

Ein junger Mann springt vom Felsen mit einem Fallschirm auf dem Rücken. Er ist ein Profi. Doch das ist dem Fallschirm egal. Denn der öffnet sich nicht dann, wenn der Profi will. Der Mann fällt aus der Höhe auf eine Wiese und stirbt. Base-Jump nennt sich dieser Sport. „Sein-Leben-aufs-Spiel-setzen-um -des-Spiels-Willen“ könnte man es auch nennen. Oder: „die-verzweifelte-Jagd-nach-mehr -Lebensqualität“. Jesus sagt: „Wer sein Leben gewinnen will, wird es verlieren“. Darüber lohnt es sich, hart nachzudenken. Aber auch der zweite Satz von Jesus hat es in sich: Wer sein Leben verliert um meintewillen, der wird es gewinnen.“ Die Jagd nach Leben endet im Tod. Die Jesus-Nachfolge beginnt mit dem Hingeben des selbstbestimmten Lebens, dauert an im Reichtum der Sündenvergebung und des Geliebt werdens durch Gott und endet im ewigen Leben in der Gegenwart Gottes in einer erneuerten Schöpfung. Base-Jump oder Jesus Nachfolge? Ich habe mich entschieden …

Verfasst von: andyvetterli | September 15, 2010

Kneubühl – der Rächer der Enterbten

Der Rentner Kneubühl ist für manche offenbar so etwas wie ein Volksheld. Klar, wenn einer einmal seinen Gefühlen freien Lauf lässt, dann freuen sich andere, die sich das nicht getrauen, mächtig. „Ja, schiesst dem bösen Staat ins Gesicht“. Abgründe tun sich auf. Der Wind wird langsam wieder etwas rauher. Die Liebe nimmt weiterhin ab. Die Aufklärung konnte den Menschen bisher noch nicht grundlegend ändern. „Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, war deren Wahlspruch. Das tat Kneubühl. Und schoss.

Der von Gott losgelöste Verstand – mag er noch so scharfsinnig sein – wird immer von den eigenen Begierden regiert und gesteuert (Kneubühl ist Mathematiker!!!). Darum greift die Aufklärung zu kurz. Genau so wenig, wie wir einen bevormundeten Verstand brauchen, brauchen wir einen „befreiten“ Verstand. Wir brauchen einen durch Jesus Christus erlösten und erneuerten und durch Gottes Geist erleuchteten Verstand. Nicht nur Kneubühl und seine Sympathisanten, sondern auch diejenigen, die sich kopfschüttelnd und brüskiert vor dem Bieler ekeln.

Verfasst von: andyvetterli | Juli 2, 2009

Ich bin untröstlich …

Meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden. Psalm 77, 3

Gott hat Vorsorge getroffen, dass es den Seinen nie an stichhaltigem und genugsamem Troste fehle. Er sendet ihnen Tröster, wie sie es nach ihren Umständen bedürfen. Aber sie weigern sich zuzeiten, den lieblichen Tönen zu lauschen, wie eine Schlange, die ihr Ohr verstopft, dass sie nicht höre die Stimme des Zauberers. (Ps. 58,5f). Der HERR hat ihnen vielleicht einen Götzen weggenommen; er enthält ihnen seine fühlbare Nähe vor, damit sie lernen, im Glauben zu leben; er hindert ihre irdischen Aussichten, oder er schreibt Eitelkeit auf alle ihre Kürbisse (Jona 4, 7-8). Sie geben sich zornigem Unmut hin wie Jona, oder sie sinken in düstere Schwermut, oder sie lassen ihren Geist von ungebeugtem Stolz beherrschen, oder sie überlassen sich ganz dem Gram der Rahel, oder sie fallen der Gewalt der Versuchung anheim, oder sie geben sich der Meinung hin, sie hätten kein Anrecht auf irgendwelchen Trost. Das ist falsch, alles entschieden falsch. Schau doch auf das, was dir geblieben ist, auf das, was das Evangelium dir anbietet, auf das, was der Himmel dir sein wird. Der Psalmdichter war von diesem Zustand genesen. Er hatte sich überzeugt, dass er unrecht getan hatte, sich des Trostes zu weigern. Er bereute diesen Fehler. Gesinnung und Verhalten waren bei ihm anders geworden, und er schrieb den Psalm uns zur Unterweisung und Warnung. Man beachte, dass Leute, die auf allen Trost Anspruch haben, oft durch ihre eigene Torheit am wenigsten Trost geniessen. Gottes Kinder sind oft ihre eigenen Quälgeister, indem sie den Kelch der göttlichen Tröstungen von sich stossen, sagend, sie seien dessen nicht wert.  

James Smith, gest. 1862 (Aus C.H.Spurgeon, die Schatzkammer Davids, Band 2, S. 603.)

Verfasst von: andyvetterli | Juni 27, 2009

Michael Jackson

Die Nachricht hat mich schockiert. Michael Jackson ist tot. Ich war nie ein Fan. Aber seine Musik gefiel mir (fast) immer, wenn ich sie im Radio hörte. Ausserdem tat er mir leid. Er tat mir leid mit seinem verunstalteten Äusseren, er tat mir leid mit seinem Affen um und den Klagen am Hals, er tat mir leid in seiner Einsamkeit. Und als ich von der geplanten Tournee hörte, hoffte ich, dass er nochmals erfolgreich sein würde. Und jetzt – zack. Tot.

So kann es jeden von uns treffen. Und dann stehen wir vor dem allmächtigen Schöpfer und Richter. Entscheidend wird dann nicht sein, wie erfolgreich wir waren, wieviele „Franken“ wir auf dem Konto gehabt haben. Wieviel „Wirbel“ oder Luftblasen wir hier veranstaltet haben. Entscheidend wird dann sein, ob wir während unseres Lebens unsere Beziehung zu Gott und unseren Nächsten geklärt hatten. Ob wir als Feinde Gottes in seine Gegenwart gerufen wurden oder mit ihm versöhnt waren.

Denn wir sind von Natur aus Feinde Gottes. In uns wohnt eine angeborene Aversion gegen Gottes Charakter und seinen heiligen Willen, den er in seinem Wort, der Bibel, veröffentlicht hat. Wir geben nicht die Ehre, die ihm allein gehört, wir beten ihn nicht an. Und darum werden wir als Feinde Gottes vor ihm stehen, wenn wir als Feinde Gottes – unversöhnt mit Gott – gestorben sind.

Ob jemand ein Feind Gottes ist oder nicht, kann er daran erkennen, ob er Gott von ganzem Herzen, mit aller Kraft, mit ganzem Verstand und ganzer Seele liebt und seinen Nächsten wie sich selbst. 

Wer alle Gebote Gottes während seines ganzen Lebens völlig gehalten hat, der braucht nicht versöhnt zu werden mit Gott. Wer nie gelogen, gestohlen, beneidet hat, wer nie in Gedanken oder tatsächlich gehasst, getötet oder die Ehe gebrochen hat, der hat von Gott nichts zu befürchten. Für die übrigen ist es schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Wer aber merkt, er braucht Versöhnung mit Gott, für den gibt es Hoffnung, Freude, Freispruch, Gnade, Gerechtigkeit und Friede mit Gott:   

Denn Gott hat seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt, damit er die gerechte Verurteilung und Verdammnis unserer Schuld, unserer Ungerechtigkeit, unserer Sünden, erträgt. Er trug unsere Strafe. Darum starb er am Kreuz. Und wurde wieder lebendig. Und fuhr auf in den Himmel, von wo er gekommen war.

Wer umkehrt von seinem selbstherrlichen und selbstbestimmten Leben und sich Jesus Christus anvertraut, wer sich ihm unterordnet, wer ihn zu seinem Herrn und Gott macht, der wird frei gesprochen und erhält ewiges Leben und eine Liebe zu Gott, die er vorher nicht gekannt hat.  

Tue es jetzt, lieber Leser! Du wirst es nicht bereuen!

Verfasst von: andyvetterli | Juni 18, 2009

David und Goliath

Die Israeliten sahen Goliath und dachten, er ist so gross, wir können ihn nicht besiegen. David sah Goliath und sagte sich, er ist so gross, ich kann ihn nicht verfehlen!

Douglas Wilson

Verfasst von: andyvetterli | Juni 18, 2009

Das 1000 jährige Reich

Das Millenium ist ein 1000-jähriges Reich des Friedens, über das Christen sich gerne streiten.
Douglas Wilson.

Verfasst von: andyvetterli | Juni 10, 2009

Roger Hodgson mit Andy & Esthi

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Verfasst von: andyvetterli | Juni 4, 2009

Die Belehrung nährt welche Hoffnung?

Paulus schreibt im Römerbrief (15, 4), dass alles, was früher geschrieben wurde, zu unserer Belehrung geschrieben wurde. Wir sollen durch die Schriften (hier des AT) belehrt werden. Dabei geht es nicht nur um Wissensaneignung. Wir sollen durch die Ermunterung und Tröstung der Schriften (= die Ausrichtung der Belehrung) die Hoffnung haben. Die Belehrung und Unterweisung in den Schriften dient dem Volk Gottes dazu, in der Hoffnung genährt zu werden. Lesen wir Vers 5, machen wir eine interessante Feststellung. Die Belehrung durch die Schriften vermitteln Ausharren und Ermunterung. Und Gott wird der Gott des Ausharrens und der Ermunterung genannt. Es ist Gott, der die Quelle allen Ausharrens und Ermunterns ist, aber er wirkt dies durch die Belehrung in den Schriften. So wird die Hoffnung genährt. Von welcher Hoffnung ist hier die Rede? Es geht im Zusammenhang um die Hoffnung, dass einst Menschen aus allen Nationen vor Gottes Thron stehen und ihn anbeten werden (15, 6. 10-12)! Bis es soweit ist, ist Ausharren nötig (V.4). Denn noch sehen wir nicht, was einmal sein wird. Doch je mehr wir uns in den Schriften unterweisen lassen, desto mehr wird diese Hoffnung genährt und wir im ausharren gestärkt werden. Wir brauchen die Belehrung, damit wir diese Hoffnung nicht aus den Augen verlieren und unsere Blicke nicht von DVD’s, i-Pods, Sportartikeln, Autos, Geld, usw. geblendet werden.

Verfasst von: andyvetterli | Juni 3, 2009

Der Zweck des ewigen Lebens …

Jesus sagt, „das ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17, 3). Dieser Vers begleitet mich seit einiger Zeit. Und ich ernähre mich an ihm. Denn es steckt sehr viel in diesem Vers. Man könnte auch übersetzen, „darin besteht der Zweck und Inhalt des ewigen Lebens (Konjunktiv finalis), dass sie dich den allein wahren Gott, je länger desto mehr liebend erkennen“ (Präsens = durativer Aspekt). Allein schon deswegen muss dieses neue Leben ewig sein. Denn Gott ist ewig und unendlich. Ihn zu erkennen dauert eine Ewigkeit. Wir werden immer neue Aspekte Gottes kennen lernen. Wir werden nie ausgelernt haben. Wir werden staunen, lieben, anbeten, staunen, wieder lieben und erneut anbeten. Gerade wenn wir gedacht haben, Gott ein ganzes Stück besser kennen gelernt zu haben, werden wir danach noch ein Stück mehr von ihm erkennen, ihn erneut noch mehr lieben und wieder anbeten! Wir werden nie sagen können: „Schön, jetzt weiss ich aber langsam alles über Gott“.

Wir werden nie sagen können, „mir fehlt der Gottesdienst nicht, denn ich habe schon so viele Gottesdienste und Bibelstunden besucht, ich weiss genug von Gott“. Dies wurde mir vor einiger Zeit von einem älteren christlichen Bruder mitgeteilt, als ich ihn auf das Fehlen im Gottesdienst angesprochen hatte. Meine Güte, hat dieser Mann begriffen, was es heisst, Gott zu erkennen? Hat dieser Mann begriffen, dass Johannes 17, 3 im Präsens steht?  Ist dieser Mann Gott, dass er fertig ist, Gott zu erkennen? Armer Mann. Die Sünde hat ihn geblendet.

Beten wir dafür, dass solchen Geschwistern die Wahrheit über Johannes 17, 3 offenbart wird!

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